Wenn ich in diesem Blog Impulse für einen fairen Umgang miteinander geben möchte, dann braucht es natürlich zunächst einmal eine Klarstellung, was ich denn überhaupt unter Fairness verstehe.
Fairness, wie viele andere Werte auch, wird sehr unterschiedlich interpretiert bzw. definiert.
Ich habe bei mir selbst festgestellt, dass es durchaus eine Zeit gebraucht hat, in der ich mir auch unschlüssig war, was genau Fairness für mich bedeutet. Dann haben sich letztlich die Begriffe „innere Haltung/Einstellung“, „eigenes Handeln“, „Rücksichtnahme“ und „Berücksichtigung der Interessen aller Betroffenen“ als wesentlich herauskristallisiert.
Dem folgend lautet mein Fairnessverständnis so:
„Fairness ist eine innere Haltung (Einstellung) sowie das entsprechende eigene Handeln. Eine faire Einstellung und faires Handeln streben nach einer ausbalancierten Rücksichtnahme, d.h. der gerechten Berücksichtigung der Interessen aller Betroffenen.“
Hier werden insbesondere zwei Spannungsfelder deutlich:
1. Fairness zeigt sich nicht nur im Denken sondern letztlich erst im Handeln.
2. Was bedeutet „ausbalanciert“ und „gerecht“ im jeweiligen konkreten Fall?
Einen Aspekt aus der Definition möchte ich an dieser Stelle besonders betonen: …“faires Handeln strebt nach“ …
Fairness, wie alle anderen Werte, lassen sich nicht zu hundert Prozent erreichen, denn Werte stehen häufig in Konflikten zueinander. „Gerechtes Handeln“ wird immer interpretationsfähig sein … und umstritten.
Aus meiner Sicht entscheidend ist aber, sein Handeln überhaupt auf das Kriterium „fair bzw. gerecht“ ausrichten zu wollen. Gerade im wirtschaftlichen Umfeld erscheint mir diese Forderung häufig als „naiv“ wahrgenommen zu werden.
Es ist eine Zielsetzung dieses Blogs, dass das Streben nach Fairness nicht als „Naivität“ wahrgenommen wird sondern als das, was es ist: eine menschliche Verpflichtung und ökonomische Vernunft.